Mörlen historisch
Die
Ortsgemeinde Mörlen liegt in einer Talmulde an einem Südhang zu dem
Bachlauf der Kleinen Nister. Historikern zufolge gehört die Gemeinde
neben Unnau und Höhn zu den ältesten Siedlungen im oberen Westerwald, da
diese Orte bereits gegen Ende der Völkerwanderung entstanden sein
sollen. So könnte die Entstehung des Dorfes zwischen dem 4. Und 6.
Jahrhundert erfolgt sein. Während der Bachname „Nigra Morlaha“ bereits
914/1048 erstmals erwähnt wurde, findet sich der urkundliche
Erstnachweis allerdings erst bedeutend später, am 13. November 1262 in
einem Schriftstück der Abtei Marienstatt.
Zu
Beginn bestand der Ort nur aus Einzelgehöften, die sich in fränkischer
Zeit zu einer Siedlung zusammenschlossen. Zugeordnet war die Gemeinde
damals dem Haiger-Gau, der erstmals 778 Erwähnungen fand. In einem
Zinsregister der Abtei Marienstatt wurden 1262 6 Lehen für Mörlen
erwähnt. Diese Ersterwähnung führt dazu, dass die Gemeinde 2012 ihr
750jähriges Jubiläum feiert, obwohl der Ort bedeutend älter ist.
Mit
der Übernahme der Vogtei Kirburg durch Johann von Sayn-Hachenburg im
Jahr 1345 wird auch „Morelen“ dieser Grafschaft zugeordnet. Bei einer
Auflistung im Jahr 1579 werden für das Dorf 11 Häuser gezählt. Nachdem
die Pest Ende des 15. Jahrhunderts und der 30jährige Krieg in in unserer
Heimat gewütet hat, stehen in der Gemeinde Mörlen des Jahres 1650 noch
ganze 3 Wohnhäuser.
Von
da an gelang der Gemeinde eine stete Vergrößerung. Schon im Jahr 1693
konnte mit 17 Wohnhäusern das Vorkriegsniveau deutlich überschritten
werden. 100 Jahre später wurden im Jahr 1793 20 Häuser mit 109
Einwohnern in Mörlen gezählt. Gezählt waren auch die Jahre in der
Grafschaft Sayn-Hachenburg, denn 1799 ging Mörlen als Besitz an die
Fürsten von Nassau-Weilburg über. Wenig später im Jahr 1816 wurde
erstmals ein Schultheiß ernannt und 1848 erstmals ein Bürgermeister in
Mörlen, das zu dieser Zeit zum Amt Hachenburg gehörte, gewählt.
Nachdem
das Herzogtum Nassau, zu dem Mörlen in dieser Zeit gehörte, den
Deutschen Krieg 1866 an der Seite Österreichs verloren hatte, wurde es
von Preußen annektiert und in die preußische Provinz Hessen-Nassau
umgewandelt. Mörlen gehörte fortan dem Regierungsbezirk Wiesbaden und
dem Oberwesterwaldkreis mit dem Sitz in Bad Marienberg an.
Im
Jahr 1890 lebten bereits 260 Einwohner in der Gemeinde und ein Jahr
später wurde in Mörlen eine katholische Pfarrei eingerichtet. Der
technische Fortschritt zog 1905 mit dem Bau einer Wasserleitung und 1920
mit dem Anschluss an die Stromversorgung ein. Wenige Jahre später,
1936, wohnten in Mörlen 383 Menschen.
Im
Zuge einer Reichsverordnung wurde1944 die Provinz Hessen-Nassau
aufgelöst und Mörlen wurde, wie der gesamte Regierungsbezirk Wiesbaden
und der Oberwesterwaldkreis der Provinz Nassau zugeordnet. Dies hatte
nach dem 2. Weltkrieg zur Folge, dass Mörlen, das zum französisch
besetzten Teil der Provinz gehörte, in den neu gegründeten
Regierungsbezirk Montabaur eingegliedert wurde und seit 1947 dem
Bundesland Rheinland-Pfalz angehört.